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| Thema: Vampire Revenge Sa Sep 18, 2010 1:39 am | |
| Vampire Revenge (selbst geschrieben)Prolog - Spoiler:
Um das Grab von meiner Schwester standen Familie und Freunde. Neben mir weinte meine Mutter. Sanft legte ich einen Arm um ihre Schultern und versuchte sie zu beruhigen. „Na toll, als ob es mir besser gehen würde. Ich muss jeden trösten und wer tröstet mich?“, dachte ich, während der Pfarrer eine Rede hielt. Meine Schwester, Sharon, musste gestern sterben. Aber nicht durch einen natürlichen Tod. Sie wurde ermordet! Durch zwei Stiche in den Hals… Die Ärzte vermuteten, dass jemand mit einem Skalpell zweimal zugestochen haben muss, denn aus den Wunden war keine Spur von Blut zu entdecken. Ich alleine wusste was diese Stiche zu bedeuten hatten. Nicht durch Stiche von einem Skalpell! Von einem Vampir! Ja, es klingt verrückt, aber ein paar Tage vor Sharons Tod erzählte sie mir von den Vampiren. Vor zwei Jahren, als wir alle dachten sie wäre auf einem Sprachkurs in Spanien, war sie heimlich mit einem Vampir unterwegs. Sie lernte ihn kennen, als Sharon eines Nachts von einer Party nach Hause lief. Ein Taschendieb griff sie gewaltsam an und versuchte ihre Handtasche zu klauen. Doch der Vampir rettete sie. Er hieß Roman. Nach dieser Nacht traf sie sich immer wieder heimlich mit ihm. Erst wusste sie ja auch nicht dass er ein Vampir war. Doch irgendwann erzählte er es ihr. Er sagte, dass er nur böse Menschen beißen würde, und nie im Leben von ihr kosten würde. Sharon war total geschockt und traf sich lange Zeit nicht mehr mit ihm. Aber ohne ihn hielt sie es nicht aus. Ein paar Monate waren sie zusammen und Sharon machte es nichts mehr aus dass er ein Vampir war und Blut zum Leben brauchte. Aber Romans Bruder, Viktor, hatte was gegen diese Beziehung. Er bedrohte Sharon und versuchte alles um sie aus dem Weg zu räumen. Erst wollte ich Sharon diese Geschichte nicht glauben, ich meine, wer glaubt schon an Vampire? Aber Sharon erzählte das alles mit so ernstem Gesicht und weinte sogar wegen diesen Vampiren. Wegen diesen Vampiren musste Sharon sterben, mit nur 18 Jahren! Die Tränen stiegen mir in die Augen. Die ganze Zeit konnte ich sie unterdrücken, doch jetzt konnte ich es nicht mehr. Die Tränen flossen mir übers Gesicht und ich schluchzte. Gerade wurde der Sarg in die Erde gelassen, und zwei Männer fingen an Erde drauf zu schaufeln. Ich sackte zusammen. „Warum Sharon, warum nur?“, schrie ich. Meine Mutter half mir wieder hoch. „Beruhige dich, Lucy, alles wird wieder gut.“ Oh ja, alles wird wieder gut. Ich beschloss mich zu rächen. An diesem elenden Blutsauger. Ich werde Sharon rächen und ihr die letzte Ruhe geben!
Kapitel 1 - Spoiler:
Die Trauerfeier war der Horror. Es war, als wäre Sharon nie da gewesen. Keiner sprach über sie, keiner war traurig. Ich war nahe dran meinen Verstand zu verlieren. In einer Ecke stand Sharons beste Freundin Linn und unterhielt sich locker mit meiner Mutter. Zwei der wichtigsten Menschen, die Sharon über alles geliebt hat, und denen macht das nichts aus? Langsam näherte ich mich ihnen, und versuchte dabei, nicht loszuschreien. Ich gesellte mich zu ihnen und fragte: „Na, amüsiert ihr euch?“ Meine Mutter starrte mich verwundert an. „Was machst du hier? Du solltest in der Küche stehen und noch ein paar Drinks machen!“ Ich war geschockt. Sie war doch sonst nicht so grob zu mir. „Ja schon, aber… ich wollte doch nur gucken wie es euch geht.“ Schnell wandelte sich meine Wut in Überraschung um. Anstatt meiner Mutter antwortete Linn. „Wir haben gerade über alte Zeiten geredet. Weißt du noch als Sharon sich eines Nachts auf dem Weg zu mir verfahren hat und stundenlang durch die Stadt geirrt ist? Irgendwann war sie so verzweifelt dass sie einfach irgendwo stehen blieb und einsam auf den Morgen wartete. Man konnte sie nicht erreichen weil sie ihr Handy nicht dabei hatte. Wir haben uns alle so große Sorgen gemacht.“ Und wieder ergriff mich die Wut. „Wollen wir hier jetzt in Erinnerungen schwelgen? Euch scheint es ja nichts auszumachen dass Sharon einfach tot ist. Euch kümmert es einen Dreck. Ihr seit unmöglich.“ Ich bemerkte erst, dass ich schrie, als ich sah wie alle Gäste mich anstarrten. „Lucy, jetzt tick nicht so aus. Es ist doch schon schlimm genug das du dich hier um nichts kümmerst, musst du jetzt auch noch unsere Gäste verschrecken?“, redete meine Mutter auf mich ein. Ich war sprachlos. „Das ist also alles was du dazu zu sagen hast?“, schrie ich, „deine Tochter wurde ermordet und dich interessiert das nicht? Ihr alle lacht hier munter und froh als ob nichts wäre. Zum Teufel gehört ihr.“ In der Menge fing das Getuschel an und ein paar lachten mich aus. „Lucy, jetzt beruhige dich. Natürlich sind wir alle traurig, aber es bringt doch auch nichts die ganze Zeit Trübsal zu blasen.“, sagte meine Mutter und versuchte mich zu beruhigen. Vor Wut, Trauer und Enttäuschung zugleich liefen mir die Tränen das Gesicht runter. Plötzlich wurde mir ganz schwindelig und ich sackte auf dem Boden zusammen. „Oh Gott, Lucy was ist los? Holt einen Arzt, schnell.“, schrie meine Mutter panisch. Ich versuchte was zu sagen aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Irgendwas schnürte mir den Hals zu und plötzlich wurde es ganz schwarz.
Kapitel 2 - Spoiler:
„Lucy? Bist du wach? Lucy?“ Ich öffnete die Augen zur Hälfte und erblickte eine weiße Decke. Ich versuchte meinen Kopf zu drehen, doch kaum rührte ich ihn, schoss ein tiefer Schmerz durch meinen Kopf. „Ach, Gott sei Dank, du bist wach!“ Das war die Stimme meiner Mutter. Sie beugte sich zu mir runter und küsste mich auf die Stirn. „Mum… was ist passiert?“, flüsterte ich, kaum in Stande was zu sagen. „Ach mein Kind, du bist auf der Trauerfeier einfach ohnmächtig geworden. Die Ärzte sagen, dir war das alles einfach zu viel.“, sagte meine Mutter und streichelte mir sanft über die Stirn. Ja, jetzt sah ich es wieder vor mir. Meine Mutter und Linn, wie sie amüsiert miteinander redeten, wie keiner um Sharons Tod trauerte. Wie mir auf einmal schwindelig wurde und mir die Luft ausging. Das war nicht, weil wir das zu viel wurde, dass musste was anderes gewesen sein, es war so als ob mich einer würgen würde. Nur wie ging sowas? Es war keiner da, der das getan haben könnte. Ich versuchte dieses Thema aus meinem Kopf zu verdrängen. „Mum, hat die Polizei schon was über Sharons Tod rausgefunden?“, fragte ich, obwohl ich genau wusste, was geschehen war. Traurig schüttelte Mum den Kopf. „Nein. Sie sagen immer noch, dass sie mit dem Skalpell umgebracht wurde aber es sind nirgendswo Fingerabdrücke zu finden geschweige denn irgendein Hinweis.“ „Die werden auch keine Hinweise finden…“, murmelte ich. Mum schaute mich verwundert an. „Was hast du gesagt?“ „Ach… nichts… Mum kannst du mich jetzt allein lassen, ich bin müde…“, versuchte ich abzulenken. Sie nickte nur, küsste mich nochmal auf die Stirn und ging dann aus dem Krankenzimmer. Ich schaute mich nun genauer im Zimmer um. Es sah so leer aus. Überhaupt nicht aufmunternd. Alles war ganz weiß. Ich erblickte einen weißen Tisch auf dem Blumen draufstanden. Es waren wunderschöne gelbe Tulpen, meine Lieblingsblumen. An den Tulpen war eine Karte befestigt. Ob diese Blumen schon da standen bevor ich eingewiesen wurde? Oder waren sie für mich? Ich wollte aufstehen und hinlaufen doch die Infusion in meinem rechten Arm hinderte mich. Ärgerlich legte ich mich wieder hin und schloss die Augen. Das musste dann wohl bis später warten. Ich schloss meine Augen und dachte über das Geschehnis gestern nach. Es war total verrückt. Wie als ob mir jemand die Luft zuschnüren würde. Das konnte doch nicht normal sein. Gerade war ich dabei einzuschlafen, als es an der Tür klopfte. Ich versuchte mit aller Kraft die Augen offen zu halten und nicht einzuschlafen und bat denjenigen, der klopfte, herein. Eine Krankenschwester kam reingedackelt, als ob sie nicht richtig laufen könnte, und machte sich an meiner Infusion zu schaffen. Sie sagte kein Wort, nicht ein knappes „Hallo“ oder „Geht es ihnen besser?“. Sie zog mir die Nadel aus dem Arm. Den Rest sah ich nicht mehr, denn meine Augen fielen mir zu, von der Müdigkeit und den Schmerzen im Kopf und am Hals. Ich spürte nur noch wie die Nadel wieder in meinen Arm gesteckt wurde und dann schlief ich ein. Ein merkwürdiges Geräusch weckte mich. Ich öffnete langsam die Augen und setzte mich auf. Die Schmerzen waren teilweise schon verschwunden und so fiel es mir schon etwas leichter. Das Geräusch hörte nicht auf, es war ein komisches Piepen, das gleichmäßig und in Sekundenabständen ertönte. Ich schaute mich um und horchte weiter. Dann hätte ich mich ohrfeigen können. Das Geräusch kam natürlich vom EKG, dass meine Herzschläge aufnahm. Beruhigt wollte ich mich wieder hinlegen, doch ganz plötzlich wurde mir total schwindelig. Mein rechter Arm fing an furchtbar zu schmerzen, als ob tausend Messer ihn zerschneiden würden. Ich wollte schreien, aber aus meiner Kehle kam nur ein kleines Quieken und keiner hörte mich. Blöderweise stand meine Mutter diesmal nicht neben meinem Bett und es war auch keine Krankenschwester da. Der Schmerz im Arm wurde immer schlimmer und plötzlich sah ich das Krankenzimmer nur noch verschwommen. Ich versuchte an den Knopf zu kommen, mit dem man die Krankenschwestern rief, aber dafür musste ich meinen Arm strecken, der so sehr schmerzte, dass ich das Gefühl hatte auf der Stelle zu sterben. Ich streckte ihn trotzdem mit aller Kraft aus, und noch ein Millimeter und ich wäre an den Knopf rangekommen, doch mein Arm wurde immer schwerer und schwerer und dieser Schmerz verursachte meinem kompletten Körper eine Betäubung und mir wurde total schlecht. Vor Schmerz schloss ich die Augen und versuchte nochmal zu schreien. Plötzlich schnürte mir etwas die Kehle zu, wie bei der Trauerfeier von Sharon, immer fester und fester. Und dann öffnete ich die Augen. Ich bekam einen totalen Schrecken. Vor mir beugte jemand über mein Krankenbett und hielt mir die Kehle zu. Ich bettelte nach Luft, aber die Person drückte so stark zu, dass nichts mehr ging. Mir wurde schwarz vor Augen und ich hörte das Piepen vom EKG, das immer schneller und schneller wurde. Dann war ich weg.
Kapitel 3 - Spoiler:
Ich wachte in einem Meer aus Blumen auf. Aller Schmerz war verflogen und ich fühlte mich wie neu geboren. Mit Leichtigkeit stand ich auf und schaute mich um. Etwas weiter entfernt stand ein wunderbarer Baum. Ein Baum, auf dem mindestens 5 verschiedene Blumenarten wuchsen. Sowas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Es war wunderschön. Langsam lief ich auf den Baum zu, und spürte die Blumen auf dem Boden, die an meinen Fußsohlen kitzelten. Es roch so gut, nach Lilien, Rosen und Flieder. Als ich am Baum ankam, erschien eine Gestalt, weiter entfernt vom Baum. Die Gestalt kam immer näher, aber ich hatte keine Angst, ich fühlte mich sicher und wusste aus irgendeinem unerklärlichen Grund, dass mir nichts geschehen würde. Dann erkannte ich meine Schwester. Es war unmöglich. Sharon war doch tot!? Sie kam immer näher, bis sie endlich vor mir stand. „Lucy, meine kleine Schwester. Ich hab dich so vermisst!“, sagte sie und umarmte mich. Ich war total erstaunt, und doch wusste ich, dass es natürlich war, Sharon wieder zu sehen. „Sharon! Meine Geliebte Schwester! Ich habe dich auch so vermisst. Wir haben alle um dich getrauert.“ Sharon löste die Umarmung auf und schaute mich beruhigend an. „Ich weiß. Ich habe es von hier aus gesehen.“ Verblüfft starrte ich sie an. „Ja, aber… Wie? Ich meine….“ Sharon lächelte. „Viktor hat mir das angetan. Das weißt du doch, oder Lucy?“ Verwirrt, dass sie einfach das Thema wechselte, suchte ich nach einer Antwort. „Ja, natürlich. Ich weiß das, und ich werde ihn so nicht davonkommen lassen!“, antwortete ich schließlich siegessicher. Sharon nickte allwissend. „Ja, ich weiß. Und eben deshalb musst du jetzt aufstehen. Damit du Viktor büßen lassen kannst. Hörst du? Du sollst noch nicht hier sein. Du musst aufstehen!“ Ich schaute Sharon fragend an. „Sharon, was meinst du damit? Wie, aufsteh….“ Dann erinnerte ich mich. Das Krankenzimmer, der Schmerz im rechten Arm und diese Person, die mich umbringen wollte. Doch wer war das? Wie als ob Sharon meine Gedanken lesen könnte, sagte sie: „Das war Viktor. Er wollte dich umbringen. Er will uns alle loswerden, und weil du meine Schwester bist, also vom selben Blut wie ich abstammst, will er, dass auch du stirbst. Du darfst das nicht zulassen, Lucy!“ Ich wollte antworten, und auch fragen wieso mein Arm so weh getan hat, aber dann verblasste Sharons Gesicht und ich geriet in einen Wirbel aus Blumen, einem Krankenbett und Leere. Dann, wie ein Schlag, fühlte ich mich wieder komplett anders. Der Schmerz in meinem Arm kehrte zurück, mein Hals schmerzte fürchterlich und ich hörte überall Stimmen um mich. „Mary, wie viel Uhr ist es? Es ist so schrecklich, dass wir sie nicht retten konnten…“, kam es von einer Ecke. „Doktor, sie kommt wieder, sehen sie.“ Ich nahm das Piepen vom EKG wahr, wieder ein gleichmäßiges Piepen. „Das ist erstaunlich. Sie war doch praktisch schon tot.“, sagte eine Frau. Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen. „Lucy, hörst du mich? Kleines? Bitte sag doch was!“, sagte eine andere Frau, die, wie ich erkannte, meine Mutter war. Dann machte ich doch langsam die Augen auf, und sah das Gesicht von ihr, wie sie über mir beugte und die Tränen ihr über das Gesicht liefen. „Oh, Lucy. Mein Schatz. Ich liebe dich so, meine Kleine. Ich dachte, ich hätte dich jetzt auch noch verloren. Meine Lucy!“ Langsam hob ich meinen gesunden Arm und strich meiner Mutter mit der Hand über die Backe. „Keine Angst Mum, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen, ich bin da.“ Dann erschien der Doktor und erkundigte sich nach meinem Zustand. Während er mir eine Spritze gab, unterhielt er sich mit mir. „Miss, sie sind wirklich tapfer und stark. Es gab eigentlich keine Hoffnung mehr für sie. Sowas habe ich in meinen 20 Jahren als Doktor noch nicht gesehen.“ Ich sagte einfach nichts dazu, in meinem Kopf schwirrte alles und ich war nicht mehr fähig irgendwas zu sagen. Anscheinend merkte der Doktor das, und wusste, dass er jetzt besser nicht mit lauter Fragen anfangen sollte. „Also gut, die Spritze, die ich dir jetzt gegeben habe, lässt dich jetzt ein paar Stunden schlafen. Du brauchst das wirklich, und du brauchst auch Ruhe. Ich werde dir noch eine Spritze gegen die Schmerzen geben, und dann schläfst du eine ganze Runde. Ausfragen kann ich dich auch später noch.“ Er versuchte mich ein bisschen aufzumuntern und zwinkerte mir zu. Dann verpasste er mir noch eine Spritze und nach ein paar Sekunden schlief ich ein.
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